Regelmäßig finden sich auf sogenannten „Hygiene-Spaziergängen“ Verschwörungsideolog*innen zusammen. Auch bereits bekannte Personen aus der extremen Rechten sind dort aktiv, setzen sich teilweise an die Spitze der Aufzüge oder halten Reden.
Uns wurde ein Flyer zugeschickt, der auf die Aktivitäten von Henryk Stöckl (zu ihm mehr hier), der einstigen Fragida-Organisatorin Heidi Mund, dem Heusenstammer extrem rechten AfDler Carsten Härle sowie von Michael Beyerbach aufmerksam macht. Beyerbach ist einer der Wortführer der „Corona Rebellen“-Telegram-Gruppen in Frankfurt. Er wurde für die AfD in den Kreistag des Hochtaunuskreises gewählt, aber aus der Fraktion ausgeschlossen, nachdem er auf Facebook gegen die Presse gehetzt hatte.
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Dass sich extreme Rechte auf den „Hygiene-Spaziergängen“ tummeln, ist kein Zufall: hier werden Verschwörungsideologien verbreitet, die Schnittmengen zu rechten Weltbildern aufweisen. Verschwörungsideologien weisen oft antisemitische (etwa eine angebliche Steuerung der Pandemie durch Jüd*innen) oder rassistische Motive (etwa indem Migrationsbewegungen für die Pandemie verantwortlich gemacht werden oder zugeschriebene Eigenschaften im Sinne eines antiasiatischen Rassismus) auf. Zudem wird oft der historische Nazifaschismus relativiert (indem beispielsweise die Corona-Verordnungen der Bundesregierung als „Ermächtigungsgesetz“ bezeichnet werden).
Am 2.5. war ein Mann in Frankfurt unterwegs, der im Stile eines „Judensterns“ aus dem Nazifaschismus einen gelben Davidstern mit der Aufschrift „zu Impfen“ trug. Damit relativiert er die faschistische Tyrannei und den millionenfachen Massenmord an Jüd*innen während des Nazifaschismus.